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Heimwärtsschleppe

Immer wieder kommt es vor, dass Samtpfoten entwischen oder nicht mehr nach Hause kommen. Nicht immer finden wir den Weg zurück, vor allem wenn wir keinen Freigang gewöhnt sind oder noch neu in der Umgebung sind. Aus diesem Grunde sollte JEDER Katzenbesitzer die Heimwärtsschleppe kennen. Wie sie funktioniert, habe ich euch mal aufgeschrieben. Die Heimwärtsschleppe kann nur funktionieren, wenn wir auf „freien Fuß“ sind. Sind wir irgendwo eingesperrt oder vielleicht auch verletzt und können nicht mehr laufen, wird sie nicht funktionieren.

Was Du benötigst:
  • Bezugsperson der Katze
  • Umgebungskarte
  • Von der Bezugsperson getragenes Kleidungstück
  • Ein Seil zum hinterherziehen
  • Eine verschließbare Tüte
  • Eine Plastikwasserflasche
Vorbereitung:

Zuerst druckt ihr euch eine Karte eurer direkten Umgebung aus. Dann zeichnet ihr dort von unserem Zuhause, sternförmig und möglichst gradlinige Routen ein. Beachte hierbei, dass die einzelne Routen eine Länge von 500m – 1km haben. Auch wen wir noch nie draußen waren, sind 1km und mehr kein Problem für uns. Dann zieht einen Kreis um die Enden der Linien, um diese miteinander zu verbinden.

Wenn ihr eine Familie oder ein Paars seid, dann überlegt euch genau, wer die Bezugsperson eurer Samtpfote ist. Dann sucht ein gut getragenes Kleidungsstück dieser Person heraus – es darf gerne muffeln.

Nehmt Euch jetzt das Seil, es sollte so lang sein, damit ihr das Kleidungsstück ohne Probleme über den Boden entlang ziehen könnt. Befestigt das Kleidungsstück an diesem Seil und verstaut alles in einer gut verschließbaren Tüte, bis es losgeht.

Jetzt wird es zwar etwas ekelig, aber hey, es hilft uns ungemein, wieder nach Hause zu finden!
Nun pinkelt unsere Bezugsperson in eine leere Plastikwasserflasche und verdünnt den Urin mit Wasser, so dass die Flasche wieder voll ist. Verschließt die Flasche und macht ein Loch in den Deckel. Ihr könnt auch das Kleidungsstück direkt damit tränken – dass ist dann allerdings nochmal doppelt so ekelig.

Jetzt geht es los!

Am Abend, bei Dämmerung oder nachts geht es dann los. Zieht eure Schuhe an, nehmt die Tüte mit dem Kleidungsstück, die Wasser-Pipi-Flasche, die Karte mit den eingezeichneten Routen und ein bekanntes Geräusch (z.B. das Rascheln der Leckerlitüte)

Nun fahrt oder geht ihr zum Startpunkt eurer ersten Route. Nehmt dort das Kleidungsstück aus der Tüte und lauft die „Fährte“ bis nach Hause ab, Das Kleidungsstück zieht ihr dabei hinter euch auf dem Boden her. Vergesst nicht, auch an Büschen, Mauern oder Grasflächen, eine „Duftmarke“ für uns zu setzen. Zusätzlich kleckert ihr immer wieder mit dem Urin-Wasser-Gemisch. Manchmal hilft es auch, wenn ihr ab und an mit ruhiger Stimmer unseren Namen ruft und mit der Leckerlitüte raschelt.

Weiter geht’s!

Wenn ihr wieder Zuhause angekommen seid, packt ihr das Kleidungsstück wieder in die Tüte und verschließt diese. Dann geht es zum zweiten Startpunkt und ihr geht due zweite Route. Ihr wiederholt den Vorgang so lange, bis alle Routen abgelaufen sind, Eventuell müsst ihr die Flasche nochmal auffüllen – es hilft also, wenn ihr bei der Suche viel trinkt.

Wenn alle Routen abgelaufen und miteinander verbunden sind, ist die Heimwärtsschleppe fertig. Jetzt heißt es warten und hoffen. Die Geruchsspur hält ca. 2-3 Tage. Bei Regen wird die Schleppe allerdings weggespült und der Vorgang sollte wiederholt werden.

Für reine Wohnungskatzen könnt ihr auch eine Schleppe aus Streu legen. Dabei geht ihr genauso vor wie bei der normalen Heimwärtsschleppe. Statt dem Kleidungsstück nehmt ihr eine Tüte mit benutzten Katzenstreu (ohne Kot) mit. Schneidet unten eine kleine Ecke ab und krümelt eure Route mit der Streu voll. Bei Freigängersamtpfoten funktioniert diese Variante nicht!

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